Das Zeitalter der Schatten

"Danke", meinte Damian zu Shanea und lächelte müde. Heute war ein ziemlich chaotischer tag. Außerdem war er müde. Lyris saß neben ihm un träumte vor sich hin.

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Rose jagte mit velvet über ein freies Feld. "Solche Narren", murmelte sie.

Cecilia ruhte noch immer im Schatten der riesigen Buche, unter die sie sich gesetzt hatten. Die anderen schienen sie zu ignorieren, es war ihr sogar recht so. Manchmal wollte sie einfach allein sein, nachdenken, und in Erinnerungen schwelgen..

"Wenn keiner einen Plan hat, schlafe ich jetzt", meinte Lyris gereizt und gähnte. Sich Sorgen zu machen war anstrengend. Damian seufzte lautlos und strich sich das weiße Haar aus der stirn.

"Was ist mit der Bibliothek?" fragte Cecilia leise, sie sah zu den anderen auf. "Wenn ihr nicht wollt, lassen wir es und folgen der Antiquae.."

"Bevor ich noch einem Vampir folge interessiert es mich mehr wo die anderen ehemaligen Gildenstädte sich befinden. Vielleicht finden wir Überlebende und mit mehr Leuten gelingt ein Aufstand auch besser" meinte Shanea und sprang vor lauter Tatendrang auf.

"Ich habe keine Lust mehr zu warten ich gehe jetzt in die Stadt und hole unser Buch. Wer kommt mit mir?"

Cecilia erhob sich. "ich bin dabei. " Sie nahm den schwarzen Mantel, den sie von der Schauspielertruppe geklaut hatte, und warf ihn sich über. Die Kapuze zog sie tiefer ins Gesicht, so würde man sie in der Stadt nicht erkennen.
"Wenn du willst können wir auch noch etwas anderes versuchen. Wie gut bist du im Einbrechen?" Cecilia hatte eine idee gehabt. Sie wusste, direkt neben der Bibliothek befanden sich, unter dem Schloss, ein paar Zellen, in der noch einige hoch angesehene Gildenmitglieder waren. Wenn sie....

Damian runzelte die Stirn. "Guter Witz. Ich bleibe hier", meinte er. Er konnte sich zwar seiner Fähigkeiten auch nachts bedienen aber wen sollte er nachts ablenken?

"Nun ich bin ziemlich geschickt was so das Schlösser aufbrechen anbelangt...ich hab früher oft in anderen Gilden rumgespitzelt" erzählte Shanea und schaute ein bischen scheinheilig zu Cecilia.

Shanea warf sich ebenfalls die Kapuze über. "Wenn sonst niemand mehr mitkommt - na dann bis später, Freunde. Und passt auf dass euch die Pferde nicht abhaun. Wir treffen uns dann wieder hier" erklärte Shanea und schwang sich auf das Pferd.

"Los gehts"

Cecilia ritt hinter Shanea an, unerlässlich trieb sie das schwarze Pferd durch die ebenso dunkle Nacht. Sie wusste genau was sie vorhatte.

"Denkst du du schaffst es, dasss wir ungesehen in den Zellentrakt des Schlosses und wieder hinaus kommen?" fragte Cecilia unter dem langen Ritt zur Stadt.

Damian stöhnte. "Lyris, warum sind wir nochmal hier?"
"Um den anderen zu helfen."
"Ich würd sagen, dass das bis jetzt nicht gut klappt..."
"Bei Tag wären wir hilfreich..."

"Und das fragst du eine Elfin?" meinte Shanea und ritt mit dem schneeweißen Ross zusammen mit Cecilia ein kleines bischen um die Wette. Als sie vor der Stadt ankamen, senkte sie sofort das Tempo und trabte gemächlich durch das Tor der Stadt.

"Das deute ich mal als ja." flüsterte Cecilia. "Am besten wir reden in einer anderen Sprache mit ihnen, so erkennen sie nicht, was wir sind."

Rose wurde von Kilometer zu Kilometer euphorischer. Bald würde sie ihre Heimat erreichen. Ihre gleiebten Höhlen und katakomben.

"Geht klar" antwortete Shanea in einer südlich-exotischen Sprache der Menschen, die hier sicher niemand verstehen würde.

Cecilia nickte, und antwortete in fließendem Dämonisch. "Andere Namen? brauchen wir das? Sicherlich schon, sie wollen bestimmt wissen, wer diese zwei Weisen aus dem Morgenland sind" sie lachte etwas.

Damian lehnte sich zurück und sehnte sich nach seiner heimat. Der Wärme, des Vertaruten.

"Gut ich bin ab sofort Aishe aus dem Morgenland, klar?" erklärte Shanea und ritt unauffällig durch das 2. Tor. Hier wurden sie vom Pförtner aufgehalten, der wissen wollte was sie in der Stadt zu suchen haben, woher sie kamen und wer sie seien.

"Ich bin Phe deSadar, ich komme aus Zarentina." erklärte Cecilia in fließendem dämonisch. Sie hatte ihre Kapuze übers Gesicht gezogen. Als der Pförtner sie darauf ansprach, antwortete sie nur lässig. "Wollen sie etwa ein zerstörtes Gesicht sehen?"

"Soso aus Zarentania oder wie das auch immer heißt???" fragte der Pförtner mit einem etwas durchlöchernden Blick. Zu ihrem Glück war das jedoch nur ein Trick um Betrüger zu verunsichern. Normalerweise funktionierte das auch - wenn man ein Mensch war.

So kamen Shanea und Cecilia problemlos durch das 2. Tor - sie mussten also nur noch zu den Zellen und in die Bibliothek gelangen.

Zu Shaneas Freude entdeckte sie kurz vor der Bibliothek einen Buchtrödler. Sofort steurte sie zielstrebig darauf zu.

//Ich kauf mal kurz n paar alte Schmöker für unsren Plan// dachte sie wohlwissend dass Cecilica oder Phe de Sadar es hören konnte.

Cecilia nickte , unmerklich zwar für Menschen, doch eine Elfe ,wie Shanea es war, würde sofort alles mitbekommen. Sie blieb auf ihrem Pferd, die Kapuze noch tiefer ins Gesicht gezogen. Die Sonne war kurz davor, hinter dem Horizont zu verschwinden. Und wie die Wolken den Horizont verschleierten, so schien auch über dieser Stadt ein dichter Schleier zu schweben. Jeder lebte in Angst . Komischerweise nicht vor dem König selbst, der doch eigentlich nur ein alter, naiver Mann war, sondern vor einem seiner Minister, der gleichzeitig sein engster Berater war, und der dem König alle möglichen Dinge einredete. Wie zum Beispiel die Jagd auf die Gilden...

Das Pferd war nervös geworden, es kaute schon die ganze Zeit auf seiner Trense herum. Anscheinend spürte es ebenso die Anwesenheit von Luzius, der wahrscheinlich in diesem Moment irgendwo im Schloss in seinen Gemächern saß, und sich neue Foltermethoden ausdachte...

Nach nur wenigen Minuten kehrte Shanea mit einem großen Packen Bücher unter dem Arm zurück. Mit einem zufriedenen Grinsen schwang sie sich wieder auf das Pferd.

"Und weiter gehts....wir sollten uns sputen damit wir zu Tagesanbruch wieder draußen sind"

Wieder ein unmerkliches Nicken. "Ich glaube wir sollten die Pferde hier lassen. WIr nehmen am besten den Halb eingestürzten Tunnel... der ist am sichersten."

"In Ordnung" antwortete Shanea in der exotischen Sprache und sprang vom Pferd ab als sie vor der Bibliothek standen. Sie packte das Pferd an den Zügeln und führte es in eine der vielen Seitenstraßen.

"Ich schlage vor wir nehmen den Haupteingang und fliehen durch diesen halb eingestürzten Tunnel. Wenn uns dann noch niemand erkannt hat kümmern wir uns noch um deine gefangenen Gildenmitglieder"

"Gute Idee. Na dann los" Cecilia hatte ihren schwarzen Hengst an einer Straßenlaterne angebunden. "Am besten wir lassen die Kapuzen auf, so kann uns niemand erkennen.." murmelte sie und lief schon zielstrebig zurück in die Hauptsraße, in Richtung Bibliothek.

Auch Shanea band ihr schneeweißes Pferd an einen der Laternenpfähle und folgte Cecilia unauffällig in die Bibliothek.